Walter Bosse, 1904 Wien (A) – 1979 Iserlohn (D)
„…. meine besondere Liebe galt dem Messing“
Im Jahr 2000 erschien im Brandstätter Verlag die erste Monographie über Walter Bosse. Das mit zahlreichen Abbildungen seiner Arbeit illustrierte Buch zeigt das große kreative Potential Bosses auf und seine Bedeutung für die Neue Wiener Bronze. Bosse wurde 1904 in Wien geboren, war in späteren Jahren unter anderem Schüler bei Michael Powolny, Franz Cizek und Richard Riemerschmid.
Seine vorerst keramischen Entwürfe wurden über die Wiener Werkstätte, Augarten, als auch Goldscheider verkauft. Sie fielen meist durch ihre groteske Note auf. Lippen, Augen, Finger, eine kindliche Verspieltheit im Darstellen der Mimik seiner Figuren zeichneten seine Entwürfe aus. Bosses Entwürfe, die später auch in seinen Metallminiaturen aufgegriffen wurden, gelten als eine der wichtigsten keramischen Arbeiten der Zwischen- und Nachkriegszeit.
Ende der 40iger Jahre entwickelte Walter Bosse unzählige Messingminiaturen in Tierform. Bosses Liebe zu den Tieren findet darin seinen Ausdruck. Gluttöter, Talismane belebten die Wiener Bronzen aufs neue. In Anlehnung an seinen nicht minder bekannten Mitstreiter Karl Hagenauer kreierte er Modelle quer durch den zoologischen Garten: Elefanten, Bären, Hasen…
Die Darstellungen hatten Pfiff und Bosses Absicht lag darin: „…möglichst vielen Menschen Freude zu machen.“ Gemeinsam mit Herta Baller präsentierte er seine Kollektion bei Messen in Frankfurt und Kunden aus den verschiedensten Ländern konnten gewonnen werden. Das Spiel Messing patiniert, Messing poliert, eroberte die ganze Welt. 1953 verließ Bosse Wien und übersiedelte nach Deutschland. Die Entwürfe verblieben in Wien.
Über viele Jahre präsentierten wir die kleinen Freunde auf zahlreichen internationalen Messen wie New York, London, Tokyo und vermitteln dabei im Sinne Walter Bosses Glück.